Im Chiemgau in Bad Endorf entstand eine außergewöhnliche Holzhaus-Siedlung in ökologischer Passivhaus-Bauweise. Angelegt für eine Baugruppe, die in aktiver Nachbarschaft und gleichzeitig individuell wohnen will, ist das Projekt eine willkommene Alternative zum typischen Einfamilienhausbau. Singles, Familien, Senioren, jung und alt fühlen sich in der Siedlung mit insgesamt 10 Holzhäusern wohl. 24 Menschen wohnen bereits dort, maximal könnten es 30 insgesamt werden. Die Gebäude präsentieren sich als neue Form des gemeinschaftlichen Planens, Bauens und Wohnens.
In Bad Endorf entsteht eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig hilft und für einander da ist - in allen Altersgruppen. Baugemeinschaften dieser Art leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Probleme des demografischen Wandels und damit zur Integration aller Menschen - egal wie unterschiedlich sie sind. Der Clou: Durch die gemeinsame Infrastruktur lässt sich vieles teilen und dabei viel Gemeinsamkeiten gewinnen - aber auch viel Geld, Energie und Zeit sparen. Nach dem Motto "So groß wie notwendig und so klein als möglich" ist eine Mehrgenerationen Passivhaus-Siedlung in ökologischer Holzbauweise mit 11 Wohneinheiten und 880 m² Wohnfläche geschaffen worden. Die fünf zweistöckigen Häuser, vier kleinere Bungalows, Gemeinschaftsräume, Atelier, Garagen, Stellplätze sowie Lager, Keller und Werkstatt und weitere Räumlichkeiten runden die Siedlung ab.
Der Passivhausstandard wurde u.a. mit einer besonders guten Dämmung der Wände und der Fenster erreicht. Über eine Lüftungsanlage wird sichergestellt, dass der Großteil der von Bewohnern und Elektrogeräten abgegebenen Wärme nicht ungenutzt entweicht und die Räume mit Frischluft versorgt werden. Auf die Weise kommen die Häuser ohne klassische Heizung aus.
Markantes Merkmal aller Gebäude ist die in Holzrahmenbauweise erstellte hochwärmegedämmte Gebäudehülle aus heimischen Hölzern. Außerdem wurde auf ein qualifiziertes Konzept für Brand-, Wärme- und Schallschutz großen Wert gelegt.
Auch das Energiekonzept punktet – Jedes Haus hat eine eigene Heizeinheit, Fußbodenheizung, kontrollierte Wohnraumlüftung und eine Luft-Wasser Wärmepumpe und für die extrem kalten Tage ein „E-Heizschwert“. Zusätzlich hat jedes Haus eine eigene Photovoltaik-Anlage für die Eigenstromnutzung.
Bildnachweis: Reinhard Schwederski
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